Bericht von Wilfried Stief., erschienen am 27. Juni 2020 im Stader Tageblatt
Zum afrikanischen Konzert am 21.November 2014 schrieb Herr Greve folgenden Artikel im Stader Tageblatt:
Zum Konzert : " Was machst Du mit dem Knie, lieber Hans"
erschien am 3 März 2014 folgender Artikel von Frau Karin Lankuttis im Stader Tageblatt:
Alte Lieder mit frischem Schwung
Stade. "Was machst du mit dem Knie, lieber Hans" und andere freche und frivole Lieder aus der 20er Jahren repräsentierte der Chor Wiepenkathen am Sonnabend in der
ausverkauften Seminarturnhalle, Frisch arrangiert und modernisiert von Chorleiter Harald Winter erlebte das Publikum einen beschwingten und amüsanten Abend. Die Lieder voll purer Lebenslust und
ironischem Humor, garaniert mit kurweiligen Einlagen machten allen viel Spaß.
Stücke wie " Wochenend und Sonnenschein von den Comedian Harmonists kannte wohl jeder. Doch als Chorversion war das neu. Harald Winter schwärmt von den 1920er Jahren. " Es gab eine Flut von wunderbaren Einfällen in der Musik, allerdings für Solostimmen." Die Kompositionen seien " genial und witzig". Winter hat sie neu, meistens moderner arrangiert für vier Chorstimmen.
Das Publikum klatschte schon beim ersten Stück mit und bekamm auch fürs Auge manches geboten. Was der Hans beim Tango mit dem Knie macht, zeigte ein Tanzpaar der Tanzsportschule " Dance und Roses". Großes Gelächter verursachte das Schattenspiel zu dem Lied " Ich hab das Fräulein Helen baden sehen".
In den Liedern ging es um die Lust, zu lieben, wie bei der Hilde, die küsst wie eine Wilde, um schonungslose Wahrheiten, wie bei "August, wo ist dein Haar hin?" und um sarkastischen Humor, wie bei "Klara in der Sahara". Der Löwe soll die ungeliebte Ehefrau fressen. Kurze Lesungen lockerten das Programm auf.
" Die 20er Jahre waren nicht so golden", sagte Kristin Nygaard, die Vorsitzende des Chores. " Das Volk wollte leben. Man wollte den Krieg , Not und Elend vergessen und sich nur noch amüsieren." Im rotglitzernden Charleston-Klieid mit schwarzen Fransen, mit Boa und Federhütchen versetzte sie wie manche kostümierten Chormitglieder die Zuhörer in frühere Zeiten.
Die Herausforderung, der gesungenen Text solle zu verstehen sein, hat der 50-köpfige Chor gemeistert. Frederik Feindt begleitete ihn am Klavier. Besonders gut kamen aber die Soli an. " Ach, verzeih`n Sie, wenn ich frage, Gottlieb Schulze ist mein Name, und ich liebe Sie, sang Erich Heinbockel mit besonderen Charme. Der galante 85-Jährige erntete einen extra Applaus der 199 Gäste.
" Wir waren schon vor zehn Tagen ausverkauft", sagte Karin Lange, die erste Vorsitzende der Seminarturnhalle. Das neue Projekt des Chores Wiepenkathen ist wieder am 13. Juni, 20 Uhr in der Freiburger Wulphardi-Kirche zu hören.
30 Jahre Chor Wiepenkathen
Mit zwei ausverkauften
Konzerten
in der Seminarturnhalle feiert der Chor Wiepenkathen sein 30-Jähriges
Mechthild Kock STADE. Sein Jubiläumsgeschenk machte sich der Chor Wiepenkathen am Wochenende selbst: Zum 30-jährigen Bestehen präsentierte er in der
Seminarturnhalle zwei rundum gelungene Konzerte mit Liedern und Worten zum Träumen und Hoffen. Unter Leitung von Harald Winter, der auch Gitarre spielte und als Gesangssolist agierte, sorgten die
rund 60 Sängerinnen und Sänger aller Altersgruppen im zweimal ausverkauften Haus für sehr stimmige Konzerterlebnisse.
Unterstützung gab es bei der Umsetzung des vielseitigen Programms mit Liedern aus vielen Epochen und Kulturen durch Harfenistin Sylvia Reiß, Bassist Ulli Goldberg und Percussionist Michael Bayer
sowie durch Rezitator Peter Kühn, der mit kleinen Texten von Hermann Hesse, Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke, Johann Wolfgang von Goethe und Erich Fried einige nachdenklich machende Akzente
hinzufügte. Bereichert wurde die Präsentation durch die Mitglieder des Chores, die zwischendurch gekonnt als Solisten agierten, und den Kinder- und Jugendchor "Regenbogen", der unter Leitung von
Yvy Hübner-Myska bewies, wie lohnend doch Nachwuchsarbeit ist. Trotz aller Auftrittsroutine waren die Chorsänger sehr gespannt, ob ihr ambitioniertes Programm so über die Bühne gehen würde, wie
sie das vorher an vielen Übungsabenden geprobt hatten, zumal mit den kleinen Solopartien für einzelne Mitglieder auch ganz besondere Herausforderungen zu meistern waren. Es hätte solcher
Aufgeregtheit vorab kaum bedurft; denn alle Beteiligten meisterten ihre Aufgaben sehr gekonnt und präzise.
Zum guten Gesamteindruck trug die Sorgfalt bei, mit der Harald Winter und seine Mitstreiter das Programm gestaltet hatten. Dabei wurden auch politische Akzente gesetzt - etwa mit dem Protestlied
der US-Bürgerrechtsbewegung "We shall overcome", einem jiddisch-sprachigen Lied der 2001 verstorbenen Lyrikerin Rajzel Zychlinski und einem afrikanischen Lied, das die Rolle der Frauen im
Aufstand von Soweto reflektiert. Mit seiner gesamten Leistung und auch solchen Marksteinen kann dieser Chor stolz auf sich sein.
Stader Tageblatt, 20.02.2012